Standortsuche für ein Atommülllager: Gutachten zu den Teilgebieten in den Landkreisen Lüneburg, Uelzen und Harburg jetzt online

Im September 2020 hat  die Bundesgesellschaft für Endlagerung,  basierend auf  bereits vorliegende Geodaten, in ihrem „Zwischenbericht Teilgebiete“ 54 % der Bundesrepublik als potentiell geeignet ausgewiesen.

Dabei hat die BGE – vermutlich aus Zeitdruck – noch lange nicht alle vorliegenden Daten ausgewertet. Im Zweifelsfall werden  alle Gebiet als  geeignet eingestuft, bei denen nicht sicher das Gegenteil behaupten werden kann.

Kein Wunder, dass es in den vergangen 1 ½ Jahren Kritik hagelte, nicht nur von Anti-Atom-Initiativen sondern auch aus der geologischen Fachwelt.

Die  Landkreise Harburg, Lüneburg und Uelzen haben gemeinsamen die Firma DEEP.KBB beauftragt, ein Gutachten zu den Teilgebieten in der Region zu verfassen. Dieses Gutachten liegt nun vor und kann hier eingesehen werden.

Einen schnellen Überblick über die Teilgebiete im Landkreis Lüneburg findet ihr hier.

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Gorleben raus – Atomkraft aus – 03.06.2022 Widerstandspartie an den Atomanlagen in Gorleben

Mehr 40 Jahre Widerstand gegen das Atommülllager Gorleben haben zum Erfolg geführt!

Im September 2020 wurde Gorleben aus der weiteren Endlagersuche ausgeschlossen – weil der Salzstock geologisch ungeeignet ist! Genau das hatten kritische Wissenschaftler*innen schon vor Jahrzehnten belegt.

Auch in Lüneburg haben sich über Jahrzehnte Menschen gegen ein Projekt gewehrt, das letzlich nur den Zweck hatte, als Legitimation für den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke zu dienen.

LAGA, Antiatomplenum, LIgA, Aktions Bündnis Castor, LAgAtom. Auch wenn sich die Namen der Bündnisse geändert haben, stand die politische Arbeit doch immer unter dem Lüneburger Motto:

Wir gehen gegen an! Und das mit Erfolg!

Seit Jahrzehnten haben wir uns aber auch über die Region hinaus  für die Stilllegung aller Atomkraftwerke eigesetzt. Unser Einsatz hat sich gelohnt: Ende 2022 wird das letzte AKW in Deutschland endgültig abgeschaltet.

Grund also zu feiern.

Freitag, 3. Juni 2022

14.00 Uhr – Gorlebener Gebet

16.00 Uhr – große, bunte Demo:
“Tschüss Endlager – auf zum Protest gegen das unsichere Zwischenlager!”

Und danach startet:

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Es wird ein Fest für alle:

Atom-Aussteiger, Castor-Blockierer*innen, AKW-den Stecker-Zieher*innen, Pyramidenfreund*innen, Bannermaler*innen, Betonblock-Liebhaber*innen, Sonnen-Anbeter*innen, Ini60+, Notgemeinschafts-Bauern und Bäuerinnen, Ökostromer*innen, Bierlaster, Kletterer, Maulwürfe, Castor-Grüppler*innen, BI-Vorständler*innen…

LAgAtom freut sich sehr, dabei zu sein.

 Weitere Infos und Programm hier.

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#KONRADGAMEOVER – Aus Lüneburg zur Umzingelung des Schacht KONRAD

Vor 40 Jahren: 1982 Beginn der Planfeststellung für ein Atommülllager in Schacht KONRAD
 => Wer würde heute noch auf die Wissenschaft und Technik der 80er Jahre bauen?

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  • Das Projekt KONRAD entspricht in keiner Weise heutigen Anforderungen an eine tiefengeologische Atommülllagerung.

    • Es fehlt ein wissenschaftsbasiertes Standortauswahlverfahren.
    • Der Atommüll würde nicht-rückholbar und nicht-bergbar eingelagert.
    • Es gibt keinen einschlusswirksamen Gebirgsbereich, stattdessen würde das Prinzip Verteilen und Verdünnen gelten.
    • Der Langzeitsicherheitsnachweis stammt aus den 1980er Jahren und entsprach schon bei der Genehmigung nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik.
    • Notwendige geologische Standortdaten wurden nie erhoben, sondern in den alten Rechenprogrammen nur durch Annahmen ersetzt.
    • Der aktuell gültige Grenzwert für die Langzeitsicherheit wird um mehr als den Faktor 10 überschritten.

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    Vor 20 Jahren: 2002 das Niedersächsische Umweltministerium erteilt den Planfeststellungsbeschluss
    => Seitdem: mehr als 60 Veränderungen am ursprünglichen Plan
    Schacht KONRAD wird anders gebaut als genehmigt!

    https://www.ag-schacht-konrad.de/fileadmin/user_upload/Medien/Kampagnen/2022-Konrad-Kampagne/Baustopp-sofort-Logo-a.pngUnd jetzt?

    Der BUND und der NABU Niedersachsen haben für das Bündnis Salzgitter am 27. Mai 2021 den Antrag eingereicht, den Planfeststellungsbeschluss von 2002 zurückzuziehen bzw. zu widerrufen. Gleichzeitig wird gefordert, sämtliche Ausbauarbeiten zur Errichtung des Endlagers einzustellen.
    Das Niedersächsische Umweltministerium unter Olaf Lies muss als Genehmigungsbehörde endlich eingestehen, dass das Projekt Schacht KONRAD alt, marode und ungeeignet ist!

    Seit fast einem Jahr liegt der Antrag dem Minister vor, passiert ist seitdem nichts? Doch! Die Ausbauarbeiten gehen ununterbrochen weiter, Betreiber und Ministerium schaffen durch die Bauarbeiten weiterhin Fakten für ein Atommülllager in Salzgitter.

    BUND, NABU und das Bündnis Salzgitter rufen nun mit der Forderung BAUSTOPP SOFORT! für den 22.Mai 2022 um 14:00 zu einer Sternradfahrt zum Schacht KONRAD und zu einer Menschenkette rund um das Gelände auf.

    Anfahrt aus Lüneburg

    LAgAtom wird sich der Sternradfahrt der Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig anschließen (19 km von Braunschweig zum Schacht KONRAD).

    Anfahrt mit dem Metronom in Lüneburg ab 8:34.

    Geplante Rückkehr 18:45.

Weitere Infos zum Aktionstag bei der Kampagne KONRAD Gameover

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Mit Neubau des Zwischenlagers für CASTOR-Behälter in Lubmin auch Standards setzen für die Halle am AKW  Krümmel!

Der hochradioaktive Atommüll lagert in Deutschland derzeit in 16 Zwischenlagerhallen – an den alten AKW-Standorten und in Jülich, Gorleben und Ahaus.

Sowohl die Hallen als auch die darin stehenden CASTOR-Behälter sind nur für eine Lagerdauer von 40 Jahren ausgelegt. Dabei ist schon jetzt klar, dass das  derzeit laufenden Standortsucheverfahren für ein  zentrales Atommülllager viel länger dauern wird! Auf die Frage, wie es dann mit Reparatur- und Wartung der CASTORen weitergeht, gibt es kein Antwort. Wie will man damit umgehen, wenn aufgrund des Alters gleich serienweise Bauteile defekt gehen, wie wir es jetzt ja gerade an den AKW in Frankreich erleben?

Zwischenlager für hochradioaktiven Atommüll bilden darüber hinaus  aber auch ein immenses Sicherheitsrisiko. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine zeigt deutlich, welche Gefahren von Atomanlagen auch durch Angriffe von außen ausgehen. Durch Geschosse, die Atomkraftwerke oder Atommüll-Zwischenlager treffen könnten, droht eine nukleare Katastrophe. Zwischenlager müssen daher maximal gesichert und gegen Bedrohungen gerüstet werden.   

Schon seit Jahren fordern Anti-Atom-Initiativen und Umweltverbände ein neues, dauerhaft  tragfähiges Reparatur- und Wartungskonzept. Der BUND hat 2020 mit einer Studie auf die „Aktuelle Probleme und Gefahren bei deutschen Zwischenlagern für hoch-radioaktive Abfälle“ hingewiesen.

LAgAtom hat  im Zuge des Genehmigungsverfahrens für den Rückbau des AKW Krümmel auch immer wieder das Zwischenlagerproblem angesprochen.

Bisher ist außer dem Bekunden, dass man das Problem erkannt hat,  von den zuständigen Behörden wenig unternommen worden.

Am Standort des ehemaligen AKW Greifswald soll nun ein neues Zwischenlager entstehen – das sogenannte Ersatztransportbehälterlager (ESTRAL). Die aktuellen Pläne weisen aus Sicht des BUND Mecklenburg-Vorpommern jedoch große Mängel auf und bedürfen erheblicher Nachbesserung. Die wichtigsten Forderungen  und Hauptkritikpunkten hat er in einer Sammeleinwendung zusammengefasst.

LAgAtom unterstützt diese Forderungen, denn das Zwischenlager in Lubmin stellt die Möglichkeit dar, Standards zu setzen, wie Zwischenlagerung in Deutschland funktionieren kann und muss.   

Der BUND MV fordert:

Sicherere Zwischenlager überall!

Der BUND ist sich bewusst, dass eine Zwischenlagerung des Atommülls notwendig ist. Das neue Zwischenlager Lubmin kann zum Vergleichsfall für andere Zwischenlagerplanungen in Deutschland werden und muss daher einen neuen Standard für einen verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit radioaktiven Abfällen setzen. Wir fordern für Mensch und Umwelt an jedem Zwischenlagerstandort die bestmögliche Sicherheit und allumfassenden Schutz. Damit muss in Lubmin begonnen werden.

Dem können wir uns nur anschließen.

In Lubmin Standards setzen und diese dann auf die anderen Zwischenlager, wie z.B. das am AKW Krümmel übertragen!

Bitte zeichnet die Sammeleinwendung hier mit.

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Jochen Stay ist verstorben

Mit tiefer Betroffenheit und Trauer nehmen wir Abschied von Jochen Stay. Sein unermüdlicher Kampf für eine Welt ohne Waffen und Atom hat auch im Landkreis Lüneburg viele Menschen berührt und im wahrsten Sinne bewegt.

Immer wieder hat er als Redner Menschen in den Bann gezogen. Der Bogen spannt sich dabei vom März 2001 auf der Auftaktkundgebung  im Clamartpark anlässlich des anstehnden Castortransportes,   mit über 18.000 Teilnehmer*innen die größte Demonstration in Lüneburg überhaupt, bis zur E-Ventschau 2018 auf der er über seine Sicht auf die Suche nach einem Atommülllager berichtete.

Im März 2001 hat er als Sprecher der Initiative X-tausendmal quer in Wendisch Evern eine Sitzblockade auf der Castor-Transportstecke von Lüneburg ins Wendland mitorganisiert. Das gewaltfreie Aktionskonzept lud Menschen ein, sich am Protest gegen die Castor-Transporte auch im eigenen Landkreis zu beteiligen. Viele Lüneburger*innen haben sich dem damals angeschlossen.

2009 nach der atompolitischen Rolle rückwärts mit der Laufzeitverlängerung, regte sich bundesweit der Unmut gegen die Pläne der damaligen Bundesregierung. Aber erst Jochens Vision, einer 120 Kilometer langen Menschenkette vom AKW Brunsbüttel bis zum Pannenmeiler Krümmel, schaffte den Rahmen, um aus diesem Unmut auch politischen Druck entstehen zu lassen. Wie sehr er mit dieser Idee richtig gelegen hat, haben wir als Organisatoren des „Lüneburger Abschnitts“ daran gemerkt, dass wir ständig neue Busse zu unserem Sammelpunkt bei Geesthacht anmieten mussten, weil uns die Tickets quasi aus der Hand gerissen wurden.

Als politischen Streiter zeichneten ihn eben diese visionären Ideen für Aktionsformen, seine Hartnäckigkeit, sein rhetorisches Talent und sein großer fachlicher Sachverstand aus.

Vor allem wird er aber allen, die ihn persönlich kannten, mit seiner positiven oft ungestümen Kraft in Erinnerung bleiben. Auch als mit dem Ende der Hochrisikotechnologie in Deutschland nicht zu rechnen war, hat er an einen Erfolg der Anti-Atom-Bewegung geglaubt. Er sah in diesem Erfolg den Beweis, “dass, wenn sich die scheinbar Ohnmächtigen zusammenschließen und sich wehren, es die scheinbar Mächtigen unendlich schwer haben, ihre Pläne durchzusetzen”.

Mit dem Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke zum Ende diesen Jahres ist ein Meilenstein seines lebenslangen Kampfes erreicht. Wie bitter, dass wir das nun ohne Dich feiern müssen.

Ich persönlich habe in den zurückliegenden Corona-Monaten vielen Stunden mit Jochen in Videokonferenzen verbracht. Es wurde fasst schon zur vertrauten Gewohnheit, wenn sein Bild in der Kachel aufleuchtete. Endlagersuche, das Risiko der Zwischenlagerung, die KONRAD-Kampagne, die  Anti-Atom-Radtour für den Sommer 2022. So viele Themen, die wir gemeinsam besprochen haben, an der wir weiter politisch arbeiten wollten. Wie schön war es, wenn man sich wie bei der BI Gründung in Bahlburg einmal in echt und nicht nur auf dem Bildschirm sehen konnte.

Jochen, Du wirst der Anti-Atom-Bewegung und mir ganz persönlich fehlen!

Bernd Redecker für das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom

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In Lüneburg demonstrieren 100 Menschen gegen die EU-Pläne zum Greenwashing von Gas und Atomkraft

Die EU-Kommission will Atomkraft und Gas als nachhaltig einstufen. Ein aberwitziger Plan, der dazu führen würde, dass wichtige Investitionsmittel in dubiose, klimaschädliche Kanäle fließen würde.

Fridays for Future hat deshalb den 14.01.2022 zum bundesweiten Aktionstag gegen diese Pläne erklärt. Zu der Kundgebung in Lüneburg kamen rund 100 Menschen.

Atomkraft und Gas als nachhaltige Technologien?  Ein verheerendes Zeichen in der Klimakrise. Gas als fossilen Energieträger als nachhaltig zu deklarieren ist widersinnig. Und auch Atomstrom ist nicht nachhaltig. Er ist nicht nur teurer als grüner Strom, bei der Stromerzeugung durch Atomkraft fällt auch deutlich mehr CO2 an als bei erneuerbaren Energien.

Unten findet ihr einzelne der Redebeiträge auf der Kundgebung.

Bernd Redecker von LAgAtom (Aus technischen Gründen nachträglich noch einmal eingesprochen)

 

 

 

 

 

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Atom und Gas sind nicht nachhaltig! FFF-Kundgebung in Lüneburg – 14.01.2022; 15:00

Fast könnte man meinen, die Zombies klopfen doch noch an die Hintertür.
Die EU will Atom und Gas als nachhaltig einstufen. Die Folgen dieses Etikettenschwindels wären dramatisch: Millionen an Investitionen würden dem Ausbau der erneuerbaren Energien entzogen.
Doch damit lässt sich weder der Anti-Atom- noch der Klima-Bewegung Sand in die Augen streuen. An vielen Orten formiert sich der Widerstand.
Atomkraft ist kein Klimaretter – zu langsam, zu teuer, zu unbedeutend, zu gefährlich (Hintergründe hier)!
Nur ein konsequenter Dreiklang aus Erneuerbaren, Energie-Effizienz und Energiesparen kann die Wende bringen, bevor das Klima kippt.

LAgAtom unterstützt den Aufruf von FFF Lüneburg zur Demo am 14.01.2022.

14.01.2022 15:00  – Stopp EU-Taxonomie – Lüneburg Am Sande

 

Hier könnt ihr eine Eil-Appell des BUND gegen die Pläne der EU unterstützen.

 

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2500 Menschen demonstrieren in Lüneburg für echten Klimaschutz – Der Zombie Atomkraft kann hier keine Lösung bieten

Die Klimakrise treibt immer wieder Menschen auf die Straßen. Beim Klimastreik am 24.09.2021  waren es in Lüneburg 2500, die endlich politische Antworten von der neuen Bundesregierung fordern und einen konsequenten sozial-ökologischen Wandel.

Ein Thema, was in der öffentlichen Diskussion leider in letzter Zeit verstärkt aufkommt: “Atomkraft als Klimaretterin?”.

Auf der Klimastreik-Demo in Lüneburg sind Georg Gunkel-Schwaderer (SJD-Die Falken) und Bernd Redecker (LAgAtom) verschiedene Themenfelder durchgegangen, in denen deutlich wird: Atomkraft ist definitiv kein Klimaretterin – durch sie verschärfen sich nur alle möglichen Krisen!

 

 

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LAgAtom beteiligt sich an Aktionstag der KONRAD Kampagne

Während der Standort Gorleben endlich als künftiges tiefengeologisches Lager für radioaktive Abfälle aufgegeben wurde, wird in Salzgitter das alte Eisenerzbergwerk Schacht KONRAD weiter zu einem Atommülllager umgebaut. Das Projekt, das ebenfalls aus den 1970er Jahren stammt und für das es ebenfalls kein Standortauswahlverfahren gegeben hat, wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig. Bereits zum Zeitpunkt der Genehmigung entsprach Schacht KONRAD nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik. Kein Wunder, schließlich waren für die Genehmigung politische Interessen ausschlaggebend.

Das Projekt KONRAD entspricht in keiner Weise heutigen Anforderungen an eine tiefengeologische Atommülllagerung.

  • Es fehlt ein wissenschaftsbasiertes Standortauswahlverfahren.
  • Der Atommüll würde nicht-rückholbar und nicht-bergbar eingelagert.
  • Es gibt keinen einschlusswirksamen Gebirgsbereich, stattdessen würde das Prinzip Verteilen und Verdünnen gelten.
  • Der Langzeitsicherheitsnachweis stammt aus den 1980er Jahren und entsprach schon bei der Genehmigung nicht dem damaligen Stand von Wissenschaft und Technik.
  • Notwendige geologische Standortdaten wurden nie erhoben, sondern in den alten Rechenprogrammen nur durch Annahmen ersetzt.
  • Der aktuell gültige Grenzwert für die Langzeitsicherheit wird um mehr als den Faktor 10 überschritten.

Das alte Eisenerzbergwerk ist für die dauerhafte sichere Lagerung radioaktiver Abfälle gänzlich ungeeignet. (weitere Infos zur Konrad Kampagne gibt es hier)

An den Orten, an denen heute schwach- und mittelaktive Abfälle lagern, werden Lagerkonzepte kurzfristig ausgerichtet, mit der Begründung, die Abfälle kämen ja bald nach Salzgitter. Euphemismen wie Transportbereitstellungshalle und Logistikzentren sollen suggerieren, dass „das Zeug bald weg ist“.

Stattdessen muss es „ehrliche“ Lagerkonzepte geben, die langfristig ausgerichtet sind. Ehrlich heißt, dass dieser Müll jahrzehntelang vor Ort gelagert werden muss. Blähfässer, Rostfässer, Fässer mit ungeklärtem Inventar … das alles gab und gibt es schon jetzt, ob in Brunsbüttel, Leese, Gorleben und anderswo.

Eine Neuausrichtung von Lagerkonzepten wird auch durch die Scheinlösung „KONRAD“ verhindert.

Unterschriftensammlung im Landkreis Lüneburg

Anläßlich eines bundesweiten Aktionstages fordern  Bürgerinitiativen in den Regionen, in denen schon heute schwach- und mittelradioaktiver Atommüll lagert:

Aus Gorleben lernen, heißt KONRAD beenden!

Und aus Brunsbüttel und aus anderen Lagern lernen, heißt langfristig sichere Lagerkonzepte, statt bloße Transportbereitstellung!

  • Sofortige Aufgabe des Projektes Schacht KONRAD!
  • Für alle Arten radioaktiver Abfälle muss ein vergleichendes und transparentes Standortauswahlverfahren umgesetzt werden.
  • Die Zwischenlagerproblematik muss endlich auf den Tisch. Es braucht ein langfristig tragfähiges Konzept.

Bis zum 30.08. läuft die Unterschriftenkampagne für eine Rücknahme des Schacht KONRAD-Planfeststellungsbeschluss.

Wer bisher nicht dabei ist, kann hier unterzeichnen.

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Kommunikationsdesaster der BGE führt zu Verunsicherung der Bevölkerung rund um den Salzstock Bahlburg

Eine Kommunikationspanne der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) sorgt für Aufregung rund um den Salzstock Bahlburg. Scheinbar unbeabsichtigt wurde bekannt, dass der Salzstock 18 km nördlich von Lüneburg als Modell für die Entwicklung der Bewertungsmethodik dienen soll.

LAgAtom ist  sehr überrascht, dass Bahlburg Modellregion geworden ist  und kritisieren die intransparente Kommunikation der BGE. Aus unserer Sicht ist es grundsätzlich begrüßenswert, dass Arbeitsstände bei der Eingrenzung der Standortregionen, veröffentlicht werden. Dass diese Auswahl nun über Tage zu uns durchgesickert ist und wir nur scheibchenweise informiert wurden, steht dem Anspruch eines transparenten Verfahren entscheidend entgegen. Zudem bleibt völlig offen nach welchen Kriterien dieses Teilgebiet ausgewählt wurde. Die BGE muss diese Schritte nun umgehend öffentlich machen und zur Diskussion stellen. Die bisherige Intransparenz gefährdet das Vertrauen in das Verfahren.

Inhaltlich ist es uns aber auch wichtig zu betonen, dass die Auswahl auf das Teilgebiet definitiv keine Vorfestlegung als Endlager ist. Seit dem 28.09.2020 ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bahlburg „der“ Endlagerstandort wird, 1 : 90. Daran hat sich mit der Entscheidung, hier Methoden zu entwickeln, nichts geändert.

Vor allem sieht sich LAgAtom aber  in seiner Kritik an der Bürgerbeteiligung unter Pandemiebedingungen bestätigt. Die nun in der Region  herrschende Verunsicherung wäre nicht nötig gewesen, wenn man vor Ort in jedem Teilgebiet transparent über die geplanten Schritte berichtet hätte, anstatt sich ganz auf das Format der digitalen Fachkonferenz für  Insider zurück zu ziehen.

Zum Hintergrund

Auf der Fachkonferenz Teilgebiete vom 10. bis 12.06.2021 hat die  BGE erstmals öffentlich gemacht, mit welchen Schritten sie bei der Eingrenzung der Teilgebiete weiter vorgehen will.

Vorläufige Sicherheitsuntersuchungen sollen belegen, dass die ausgewählten Teilgebiete für eine Endlagerung geeignet sind und ein Ranking anhand der geologischen Abwägungskriterien  ermöglichen. Geosynthese ist hier das Schlüsselwort, das viele Fragen offen lässt, denn die Methodik muss dafür noch entwickelt werden.

Die BGE hat angekündigt, dass sie dafür je Wirtsgestein ein Teilgebiet auswählt, um am konkreten Beispiel den Algorithmus  zu  entwickeln. Im März 2022 soll der dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Anschließend  soll dieser dann auf alle anderen Gebiete angewendet werden.

Vom Vorgehen scheint das plausibel. Doch natürlich kam da schon auf der Konferenz die Forderung auf, dass die Modellregionen bekannt gegeben werden.  Damit wollte die BGE aber zunächst nicht rausrücken. Mehr zufällig am Rande einer Veranstaltung in Winsen tauchte dann der Name Bahlburg auf. Einige Tage später sickerten auch die anderen Gebiete durch. Und heute präsentiert die BGE die nächste Scheibe mit einer PM, die die Frage nach der Entscheidungsgrundlage weiter offen lässt.

Was dabei rauskommt, konnte man in den letzten Tagen in der Lokalpresse verfolgen. AnwohnerInnen haben Sorge, dass es sich bei der Entscheidung um eine Vorfestlegung handelt.

Herr Grosse-Brömer fordert gar, dass man alterativ Gorleben auswählen sollte, da wären die Anlagen ja schon vor Ort. Dabei geht es hier ja nur um die Entwicklung eines Computermodells und vor Ort werden keine Anlagen benötigt. Vermutlich kommt noch nicht einmal ein Geologe in die Nordheide, denn es sollen nur bereits vorliegende Daten ausgewertet werden und keine neuen erhoben.

Wäre die BGE da offen und transparent vorgegangen, wären viele Fragen, die jetzt im Raum stehen schon im Vorfeld beantwortet worden.

Dieses Kommunikationsdesaster darf sich definitiv nicht wiederholen.

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