Redebeitrag Bernd Redecker, LAgA

Am 26. April jährt sich die Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl zum 25. Mal. Schon lange laufen die Planungen um dieses Datum zu begehen und der Opfer zu gedenken. Ziel der Anti-Atom-Bewegung war es mit der Erinnerung an Tschernobyl auf die Gefahren der Atomkraftnutzung hinzuweisen, den sofortigen Atomausstieg zu fordern und damit eine neue Reaktorkatastrophe zu verhindern. Wir sind zu spät.

Neben den furchtbaren Auswirkungen von Erdbeben und Tsunami müssen die Menschen in Japan nun unter den Folgen der drohenden Reaktor-Katastrophe leiden. Sie werden in den nächsten Monaten, Jahren ja Jahrzehnten unser Mitgefühl und unsere Solidarität benötigen … mit finanzieller, ideeller und praktischer Hilfe ähnlich wie das Organisationen wie die Tschernobyl-Hilfe seit 25 Jahren in Weißrussland und in der Ukraine machen.

Doch was bedeuten die Ereignisse in Japan hier für uns in Deutschland ganz Konkret:

Angela Merkel und Norbert Röttgen kündigen nun einen erneuen Sicherheitscheck an. Dabei ist das gar nicht nötig. Die Fakten liegen schon lange auf dem Tisch:

In Deutschland laufen 6 Siedewassereraktoren nach dem Prinzip von Fukushima, aber mit dünnerer Wandstärke der Reaktordruckbehälter: Krümmel, Brunsbüttel, Isar 1 Phillipsburg 1, Grundremmingen B + C

In sechs AKW verlässt der nukleare Kühlkreislauf den Sicherheitsbehälter: Brunsbüttel, Krümmel, Phillipsburg 1, Isaar 1, Grundremmingen B +C

Vier AKWs haben ein unzureichendes Notkühlsystem: Brunsbüttel, Krümmel, Phillipsburg 1, Isar 1

Bibils A + B haben nicht einmal eine unabhängige Notstandswarte, die verzweifelte Versuche, dass schlimmste abzuwenden wie jetzt in Fukushima erst möglich machen würde.

Vier AKWs sind nicht gegen einen Absturz kleinerer Flugzeuge abgesichert: Brunsbüttel, Biblis A Philipsburg, 1 Isar 1

Keines gegen einen Jumbo-Absturz

Nirgends ist die Notstromversorgung ausreichend und auf dem Stand der aktuellen Technik

Keines der bundesdeutschen AKWs würde unter den Anforderungen des Atomgesetzes so genehmigt werden!

Wofür da noch einen Sicherheitscheck? Die Antwort liegt auf der Hand: Alle AKW müssen vom Netz!!!

Leider bleibt zu befürchten, dass die derzeitige Regierung nicht zu diesem Ergebnis kommt und das die Atomlobby weiterhin ihren Einfluss geltend machen kann.

Deshalb rufen die Anti-Atom-Initiativem am Ostermontag bundesweit an 12 Standorten zu Kundgebungen auf. Wir vom LAgA sind als Mitinitiatoren für die Kundgebung in Krümmel in diese Kampagne eingebunden.

Meine ganz persönliche bitte an Euch ist es, dass jede und jeder der irgendwie am Ostermontag kann mit uns nach Krümmel kommt. Sagt es überall weiter, motiviert Eure Oma, sagt es Euren Klassenkammeraden, den Kollegen auf der Arbeit. Lasst den 25. April ein Zeichen für den Atomausstieg werden, dass nicht übersehen werden kann.

Bevor ich an den nächsten Referenten weitergebe möchte einem Aufruf in einem Leserbrief der heutigen LZ anschließen:

Ich möchte mich persönlich diesem Aufruf anschließen.

Herr Pohls! Politiker sagen gerne nach der Wahl sie würden auch diejenigen vertreten, die sie nicht gewählt haben. Damit sind sie mein Vertreter im Bundestag und in der Regierungsfraktion.

Herr Pohls ich fordere Sie auf in meinem Namen und in dem der Menschen, die sich hier versammelt haben in Berlin dafür zu sorgen das Krümmel nie wieder ans Netz geht, dass Brunsbüttel nie wieder ans Netz geht und das auch alle anderen Rektoren abgeschaltet werden.

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