Zahlreiche Bürgerinnen äußern Kritik an den Rückbauplänen für das AKW Krümmel

Die Lübecker Nachrichten berichten in ihrer Online-Ausgabe, dass 400 Einwendungen gegen die Rückbau-Pläne für das AKW Krümmel bei der zuständigen Genehmigungsbehörde in Kiel eingegangen sind.

Insgesamt habe es 14 unterschiedliche Einwendungstexte gegeben, die von den EinwenderInnen mitgetragen werden. Einer davon findet sich hier auf www.lagatom.de. Soweit wir wissen, haben über 200  Bürger- und Bürgerinnen diese Mustereinwendung genutzt, um ihre Bedenken vorzutragen. 

Als wir unsere Mustereinwendung zum Rückbauantrag für das AKW Krümmel online gestellt haben, war uns nicht klar, welches Echo wir damit hervorrufen. In den vergangenen Wochen wurde LAgAtom von verschiedenen Gruppen aus der Region zu Infoabenden eingeladen. Immer wieder war der Tenor: „Gut, dass Ihr da etwas vorbereitet habt. Wir wollen unsere Kritik an den Rückbauplänen anbringen, haben aber Sorgen, ob wir die formalen Anforderungen an das Beteiligungsverfahren einhalten.“

Unsere Einwendung als Eintrittskarte! Das hatten wir nicht unbedingt geplant und erwartet, finden wir aber natürlich gut.

Was treibt so viele Menschen um, sich Sorgen um den Rückbau des AKW Krümmel zu machen, um dessen Abschaltung so lange gekämpft wurde?

Aus den vielen Gesprächen der letzten Wochen kann man das – neben vielen technischen Fragen – auf drei Punkte zusammenbringen.

  1. Die beantragten Abgabewerte über die Luft und die Elbe werden als deutlich zu hoch empfunden. Gleichzeitig gibt der Betreiber an, dass er bei der Abwägung zwischen zwei alternativen Zerlegungs- oder Dekontaminationsschritten auch nach wirtschaftlichen Erwägungen treffen will.
    Wirtschaftlichkeit vor Strahlenschutz – das kann doch nicht sein!
  2. Wohin mit dem Müll? Eigentlich alle, mit denen wir gesprochen haben, sorgen sich um die Zwischenlagerung und Entsorgung der Reste des AKW. Für nichts gibt es derzeit ein tragfähiges Konzept. Zumindest die CASTOR-Behälter und der schwach- und mittelradioaktive Atommüll bleiben noch über Jahrzehnte am Standort. Die Aussagen des Betreibers zu Sicherheit und Sicherung dieses Atommülls reichen nicht aus, um die Befürchtungen vor Rostfässern und nicht lösbaren Problemen mit defekten Behältern zu entkräften. Auch der endgültige Verbleib des leicht strahlenden Bauschutts ist für viele Menschen nicht befriedigend gelöst.
  3. Gerade Menschen aus dem direkten Umfeld sorgen sich um die große Zahl der entstehenden Atomtransporte (laut eingereichter Unterlagen bis zu 5600). Auch hier stellen die Pläne des Betreibers kein schlüssiges Konzept dar. Wie die Lübecker Nachrichten berichten, hat die Stadt Geesthacht ein Fristverlängerung für ihre Einwendung beantragt, um sich eingehend mit Forderungen zum Verkehrskonzept zu befassen.

Wir hoffen, dass die Genehmigungsbehörde beim Erörterungstermin am 11.-13.12.18 auf diese Fragen eingeht.

 

Weiteres Infos zum Rückbau des AKW Krümmel findet Ihr hier.

 

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