Konventionell belastete Dämmstoffe aus dem AKW Krümmel werden auf Deponie entsorgt

In den vergangenen Tagen lösten Presseberichte rund um den Bauschutt aus dem geplanten Rückbau des AKW Krümmel bundesweit Irritationen aus.  Da wir als LAgAtom auch aus anderen Bundesländern angesprochen wurden, ob denn jetzt auch AKW-Rückbauschutt von dort nach Schleswig-Holstein kann, möchten wir hier klar stellen, was aktuell geplant ist. Und warum wir dagegen keine Bedenken haben.

Der Betreiber der Deponie Wiershop hat sich entschieden, Abfälle aus Atomanlagen nur dann anzunehmen, wenn es einen lokalen Konsens für diese Annahme gibt. Dafür wurde eine Begleitgruppe eingerichtet. Das ist aus unserer Sicht begrüßenswert und sollte an jedem Deponiestandort so gehandhabt werden!

Es gibt in dieser Gruppe einen Grundkonsens, dass es eine lokale Verantwortung für die Folgen des  Atomzeitalters gibt. Den Transport von Abfällen anderer Standort nach Geesthacht lehnt man genauso ab, wie die Verschiebung aus Geesthacht an andere Standorte.

Beim Rückbau von Atomanlagen fallen grundsätzlich zwei unterschiedliche Fraktionen an, die nach der aktuellen Rechtslage auf Deponien müssen:

  1. Konventioneller Sondermüll, der aufgrund chemo-toxischer Belastungen deponiert werden muss, ohne radioaktive Belastungen,
  2. und leicht kontaminierter Bauschutt, der über die sogenannte „spezifische Freigabe“ aus dem Atomrecht entlassen wird und zwingend deponiert werden muss.

Um die Freigabe gibt es eine bundesweite Diskussion. Aktuell gibt es keine Deponie, die Abfälle aus der „spezifischen Freigabe“ annehmen will. Und auch LAgAtom lehnt die derzeit bestehende Praxis aufgrund der in Fachkreisen umstrittenen Grenzwerte ab.

Die Abfälle, über die aktuell in Wiershop /Geesthacht diskutiert wird,  gehören aber nicht zu dieser Fraktion, sondern sind konventioneller Sondermüll (Dämmstoffe).

Unter radiologischen Gesichtspunkten spricht aus unserer Sicht nichts gegen die Deponierung.

Unsere Sorge ist jedoch, dass Genehmigungsbehörden und Betreiber an anderen Standorten die BürgerInnen damit unter Druck setzen: „stellt Euch nicht so an, in Wiershop nehmen sie auch Stoffe aus der „spezifische Freigabe“, obwohl das nicht stimmt. Deshalb ist Transparenz hier besonders wichtig. Wir hoffen, dass wir mit diesem Artikel dazu beitragen können.

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